Betriebliche Gesundheitsförderung

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Unter Gesundheitsmanagement ist ein ganzheitlicher Umgang mit der Gesundheit im gesamten Unternehmen zu verstehen. Dabei greifen verschiedene Ebenen und Maßnahmen ineinander und tragen dazu bei, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig zu erhalten und zu stärken. Gesundheitsmanagement ist, als Führungsverantwortung in die Organisation eines Betriebes oder Behörde integriert.


Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“
(Arthur Schopenhauer, 1788-1860)

Motivierte, engagierte und gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Basis jeden Unternehmens und sichern dauerhaft Qualität, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit.

Die Lebensarbeitszeit der Menschen verlängert sich, Vorruhestandsregelungen entfallen, die Rente mit 67 wird Realität. Gesundheit und konstante Leistungsfähigkeit der Beschäftigten werden für Unternehmen zu entscheidenden Wettbewerbsfaktoren.

Betriebliche Gesundheitsförderung umfasst alle "Gemeinsamen Maßnahmen zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz".

Die Definition der betrieblichen Gesundheitsförderung wurde in der Luxemburger Deklaration durch die Verknüpfung von drei wesentlichen Handlungsfeldern konkretisiert:


Verbesserung der Arbeitsorganisation und der Arbeitsbedingungen
Förderung einer aktiven Mitarbeiterbeteiligung
Stärkung persönlicher Kompetenzen

So sind zum Beispiel Fehlzeiten für Betriebe ein Indikator. Verdichtung der Arbeit, gesundheitliche Beschwerden durch hohe Arbeitsbelastungen, Lärm usw. stehen auf der einen Seite. Aber ebenso können Führungsmängel, hohe Ausschuss- und Unfallquoten, Suchtprobleme, Mobbing, innere Kündigung und andere Konflikte das Arbeitsklima belasten.

Folgende Instrumente zur Betrieblichen Gesundheitsförderung haben sich in der Praxis bestens bewährt:


Bildung eines Arbeitskreis Gesundheit
Erstellung eines Gesundheitsberichtes (Daten der Krankenkasse)
Durchführung von Mitarbeiterbefragungen
Einführung von Gesundheitszirkeln
Evaluation

Weitere Analysemöglichkeiten: Hinzuziehen von Gefährdungsbeurteilungen, schadstoff- und ergonomische Analysen usw.

Der Arbeitskreis Gesundheit ist ein betriebliches Steuerungs-, Entscheidungs- und Koordinierungsgremium. Hier sollen Unternehmensleitung, Personalabteilung, Betriebsrat, Betriebsarzt, Schwerbehindertenvertretung und die Fachkraft für Arbeitssicherheit vertreten sein. Zusätzlich kann es hilfreich sein, weitere interne und externe Experten (Krankenkasse, Berufsgenossenschaft usw.) hinzuzuziehen. Auf der Basis der Ergebnisse aus dem Gesundheitsbericht und der Mitarbeiterbefragung entscheidet der Arbeitskreis über die zu treffenden Maßnahmen und deren Umsetzung.
Beispiele: Der Arbeitskreis organisiert als Auftaktveranstaltung einen Gesundheitstag. Danach werden weitere Aktivitäten wie gesundes Wirbelsäulentraining, Nordic-Walking, Rad-Lauftreff, Stressreduktion, Verbesserung des Betriebsklimas oder Raucherentwöhnung geplant, entwickelt und umgesetzt. Auch über weitere Kooperationen mit Akut- und Rehakliniken, regionalen Reha- und Fitnesscenter usw. muss diskutiert werden. Mit der Küchenleitung kann über die Einführung einer biologischen Betriebsverpflegung diskutiert werden.

Der ist die systematische Erfassung der gesundheitlichen Situation der Beschäftigten eines Unternehmens oder einer Organisation. Er ist die Grundlage für die Analyse des Gesundheits- bzw. Krankengeschehens im Unternehmen und beschreibt die Ausgangssituation. Die Auswertungen des Arbeitsunfähigkeitsgeschehens erfolgen anonymisiert. Der Gesundheitsbericht sollte im regelmäßigen Turnus erstellt werden.

Die Mitarbeiterbefragung ist ein zeitgemäßes Verfahren der Personal- und Organisationsentwicklung mit Hilfe standardisierter Fragebögen. Das Ergebnis ist eine umfassende Beschreibung des Ist-Zustandes einer Organisation aus Sicht der Mitarbeiter. Dabei erhalten die Mitarbeiter Gelegenheit, anonym ihre Meinung zu sagen und auf gesundheitliche Probleme aufmerksam zu machen sowie Verbesserungsvorschläge einzubringen und können auf diese Weise mittelbar auf Managemententscheidungen Einfluss zu nehmen.

Gesundheitszirkel sind Arbeitsgruppen in denen Arbeitsbelastungen thematisiert und Vorschläge zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen und einem optimierten Arbeits- und Gesundheitsschutz erarbeitet werden. Es hat sich als sehr hilfreich erwiesen, die Zirkelsitzungen von einem neutralen Moderator leiten zu lassen.
Beispiele: Die Anschaffung neuer Bürostühle, Änderungen in der Klimaanlage, Umsetzung von verbesserten Lärmschutzmaßnahmen.

Evaluation bedeutet allgemein die Analyse und Bewertung von den durchgeführten Gesundheitsmaßnahmen.
Beispiele: Besserer konstruktiver Umgang mit Konflikten, aktive Kommunikation und positive Mitarbeiterführung unter dem Motto: -es geht nur miteinander-


BGM: Nutzen für die Beschäftigten

Gesunde Ernährung und Bewegung fördern
weniger Arbeitsbelastungen bzw. besserer Umgang mit Belastungen
Verbesserung des Gesundheitszustandes
mehr Arbeitsfreude und -zufriedenheit
gesünderes Verhalten am Arbeitsplatz
Positiver Führungsstil = positives Betriebsklima

Die Schaffung eines unterstützenden Umfeldes zum Thema Gesundheit / Krankheit / Prävention zahlt sich aus.
Gutes Betriebsklima und Beteiligung der Beschäftigten bringt einen klaren Mehrwert für Mitarbeiter und Betrieb.


BGM: Nutzen für das Unternehmen

erhöhte Arbeitsmotivation, -zufriedenheit und -produktivität
langfristige Senkung des Krankenstandes
Verbesserung der Qualität
verbesserte betriebliche Kommunikation und Kooperation
Imageaufwertung für das Unternehmen

In einer Betriebsvereinbarung / Integrationsvereinbarung können die Ziele einer nachhaltigen Gesundheitsförderung für den Betrieb/Behörde vereinbart werden.
Mögliche Handlungsfelder: Die Entwicklung der Führungskultur, Fehlzeiten-Management, Betriebliches Eingliederungsmanagement, Rehabilitation, Mitarbeiterbefragungen, Arbeitsschutz, Integration, Notfall-/ Krisenmanagement, Suchtprävention, Ausbau der Gesundheitsprävention, Gesundheitszirkel, Betriebssportgruppen oder Präventionskurse bei regionalen Kooperationspartnern in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Sucht und Stressbewältigung.


Weitere wichtige Inhalte

Einstellung von behinderten und schwerbehinderten Menschen, Ausbildung behinderter Jugendlicher, Regelungen zur Personalplanung, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, barrierefreie Gestaltung des Arbeitsumfeldes, Arbeitsorganisation, Arbeitszeit, Betriebs- und Arbeitsplatzbegehungen usw.


Ziele für die Zukunft

Entwicklung von neuen Strategien für eine alters- und alternsgerechte sowie ergonomische Gestaltung der Arbeitswelt und einer aktiven, zukunftsgerichteten, betrieblichen Gesundheitspolitik, mit der die Leistungs- und Arbeitsfähigkeit aller Beschäftigten nachhaltig erhalten wird.

Das Ergebnis einer gesünderen Belegschaft und einer gesunden Unternehmensleitung sind höhere Motivation in einem Betriebsklima, das persönliche Stärken, Eigenverantwortung und Kommunikation fördert.
Dies hat zur Folge, dass krankheitsbedingte Kosten gesenkt und die Produktivität gesteigert wird.


Fazit

Betriebliche Gesundheitsförderung ist eine Investition in die Zukunft
Betriebliche Gesundheitsförderung ist eine moderne Unternehmensstrategie, die darauf abzielt Krankheiten am Arbeitsplatz vorzubeugen, Gesundheitspotenziale zu stärken und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu verbessern

=Gesund im Unternehmen – vom Berufseinstieg bis in die Rente

Carl Zeiss hat die Wichtigkeit der Gesundheit aller Beschäftigten erkannt und ist deshalb schon 2001 der Luxemburger Deklaration beigetreten.
Neue Kooperationsvereinbarungen mit externen Partnern zur Gesundheitsprävention wurden für alle Beschäftigten abgeschlossen.
Für alle Beschäftigten steht damit ein Rundum-Paket für die optimierte Gesundheitsvorsorge zur Verfügung.


Handlungsschwerpunkte für die Zukunft im Betrieb

Förderung des persönlichen Gesundheitsverhaltens und der Motivation aller Beschäftigten
Förderung gesundheitsgerechter Bedingungen in den Unternehmen, z. B. Arbeitsumgebung, -prozesse, -organisation
Vernetzte Angebote für alle Beschäftigten im Rahmen der Gesundheitsprävention

Mitarbeiterbefragungen:

Durchführung im Unternehmen / Betrieb / Dienststelle

Im Rahmen der Durchführung einer Gesundheitsförderung ist die Mitarbeiterbefragung ein wesentliches Instrument und ein Pulsmesser für das Wohlbefinden und der Mitarbeiterzufriedenheit. Zu den wichtigsten Themen zählen: Führungsfragen, Anerkennung und Wertschätzung, Kommunikation, Zusammenarbeit und Beziehungen, Betriebsklima, Qualifizierungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Eine Mitarbeiterbefragung sollte immer den Anstoß für einen nachhaltigen Veränderungsprozess bilden.

LagO – Länger arbeiten in gesunden Organisationen
Im Projekt LagO werden, gemeinsam mit Unternehmen aus Industrie, Handel und öffentlichem Dienst, Konzepte und Maßnahmen entwickelt und erprobt, um die Gesundheit und die Beschäftigungsfähigkeit älterer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu fördern.
http://www.lago-projekt.de

Im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung werden in der Regel quantitative Daten von den Mitarbeitern eines Unternehmens erhoben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mitarbeiterbefragung

Die Mitarbeiterbefragung mit Hilfe des Fragebogens „Gesundes Arbeiten“ dient dazu, sich auf einer breiten empirischen Grundlage ein umfassendes Bild von der Gesundheits- und Belastungssituation im Betrieb unter Alternsgesichtspunkten zu verschaffen.
http://www.lago-projekt.de/medien/instrumente/Fragebogen_Mitarbeiterbefragung.pdf

Mitarbeiterbefragungen zu Arbeitsbelastungen und Beschwerden
http://www.ergo-online.de/

Fragebogen zur Gesundheit in Beruf und Alltagsleben
http://www.qs-reha.de/downloads/ires_3_1_reha_beginn_sgrq_pneumo_endversion.pdf


Management-Studie

Chefs kaum an guter Personalführung interessiert.
Wenn die Zahlen stimmen, sind die Mitarbeiter dem Chef nicht ganz so wichtig, sagt eine neue Untersuchung. Das kann fatale Folgen haben. Oft sind Führungskräfte einfach falsch ausgebildet.
http://m.ftd.de/artikel/60090989.xml?v=2.0


Mitarbeiterbefragungen

Betriebliche Gesundheitsförderung
Gesunde Mitarbeiter in gesunden Unternehmen - Erfolgreiche Praxis betrieblicher Gesundheitsförderung in Europa Fragebogen zur Selbsteinschätzung
http://www.dnbgf.de/fileadmin/texte/Downloads/uploads/dokumente/2007/fragebogen_13_02_03_kopierbar_01.pdf

Filme über Mitarbeiterbefragungsprojekte
In dieser Rubrik erhalten Sie einen einmaligen Einblick in Befragungsprojekte unserer Kunden. Direkt vor Ort erleben Sie, wie Mitarbeiterbefragungen in der Unternehmenspraxis umgesetzt werden, welche Ziele unsere Kunden mit einer Mitarbeiterbefragung verbinden und wie sie im Anschluss an die Befragung erfolgreich Verbesserungen realisieren.
http://www.mitarbeiterbefragungen.de/angebot/unser_angebot_projektvideos.html

Beschäftigte zu befragen ist ein sensibles Instrument u. a. zur Personalführung, das ganz unterschiedliche Ziele verfolgen kann. Betriebs- und Personalräte können über betriebliche Vereinbarungen geeignete Verfahrensweisen und den Datenschutz verbindlich regeln und in Projektgruppen eingebunden werden. Die Analyse zeigt, welche Regelungstrends zur Gestaltung von Beschäftigtenbefragungen in den Vereinbarungen bestehen und wie die betrieblichen Akteure das Thema aufgreifen. Es wurden 14 betriebliche Vereinbarungen der Jahre 1995 bis 2007 aus- gewertet.
http://www.boeckler.de/pdf/mbf_bvd_mitarbeiterbefragungen.pdf


Diese Seite als PDF-Download

Gesundheitsförderung PDF


Links zu diesem Thema

Links und Informationen im Internet zu diesem Thema finden Sie bei Links unter Gesundheitsförderung und Arbeit & Gesundheit


Downloads

Downloads finden Sie bei Downloads unter Gesundheitsförderung


(C) 2011 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken